Pillen einwerfen, Kiffen, tagelanges Zocken und Internetsurfen, Rauchen, das allabendliche Bier zum Runterkommen – Sucht hat viele Gesichter. Abhängigkeitserkrankungen gehören mit zu den häufigsten psychischen Krankheiten in Deutschland, auch wenn sie in der Bevölkerung oftmals nicht als solche wahrgenommen werden.

Eine Abhängigkeit oder Sucht besteht dann, wenn ein Mensch ein bestimmtes Verhalten nicht mehr kontrollieren oder auf eine bestimmte Substanz nicht mehr verzichten kann.

Bei der Entstehung einer Sucht spielen biologische, genetische, psychische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle. Zugrunde liegt eine Fehlsteuerung des Belohnungssystems im Gehirn. Suchtmittel aktivieren verschiedene Botenstoffe, die zum Beispiel Wohlbefinden oder Euphorie auslösen. Dadurch lernt das Gehirn relativ schnell, ein bestimmtes Suchtmittel als positiven Reiz wahrzunehmen. Fehlt dieser Reiz, entsteht ein Belohnungsdefizit und ein Teufelskreis beginnt.